Inhalt
Ich sehe Verwirrung in deinen Augen, Fremder, eine Verwirrung, wie sie viele Männer deines Alters tragen, die eben aus ihrer Kindheit katapultiert plötzlich wie ein Mann handeln und - in deinem Fall - wie ein Mann kämpfen sollen! Dazu auserkoren mächtige Armeen anzuführen, prächtige Siege zu erlangen und vernichtende Niederlagen zu erdulden bist du wohl, aber wie steht es mit deiner Vorbereitung? Verstehst du die Zusammenhänge, die dich hierhin brachten? So nimm Platz, ich werde sie dir erklären auf dass deine Verwirrung dem Verständnis weiche...
Prolog
Der Aufbau der Welt
Der Krieg, der den bislang gewaltigsten und blutigsten aller Kriege darstellt ist nicht einfach nur ein Krieg zwischen den Völkern, er ist ein Krieg zwischen den Welten. Um ihn verstehen zu können sind daher einige Kenntnisse über den Aufbau des Universums nötig. Die einzelnen Welten sind nämlich durch eine Zwischenwelt miteinander verbunden. Doch dieser Raum ist nicht auf die Verbindung der Dimensionen beschränkt, er beherbegt auch die Seelen der Verstorben und setzt sie nicht enden wollender Qual aus, wodurch selbst die edelsten und frommsten verdorben und dadurch für den Kundigen als Machtquelle verfügbar werden.
Darüber hinaus ist die Zwischenwelt der Ursprung einer als Dämonen bekannten Rasse von Kreaturen, die mit dem Dämonenlord Sargeras als Anführer in ihrer unendlichen Bosheit und Verachtung jeglichen Lebens als einziges Ziel die Vernichtung des selbigen vor Augen hat, wobei das Verbreiten von möglichst viel Leid ihnen auch schon Genugtuung verleiht. Es ist unnötig zu erwähnen, dass man von ihnen noch hören wird...
Die Geburtsstunde der Nachtelfen
Vor 10 000 Jahren beherrschten majestätische Drachen Azeroth und bewachten seine Schönheit und Magie. Keine der sterblichen Rassen ward bis dahin auf dem Angesicht der Welt gesehen als eine neue Rasse auf dem Kontinent Kalimdor entstand und fortan Nachtelfen genannt wurde, den Drachen gleich von unsterblicher Natur. Ihr Name rührte von ihrem dunklen und schattenhaften Wesen, dunkler als Drachen, aber bei weitem nicht so weise. So kam es, dass sie sich rücksichtslos dem Studium primitiver Magiekünste widmeten und aufgrund ihrer Skrupellosigkeit setzten sie Energien in ganz Azeroth frei, die schließlich schreckliche Dämonen anlockten. Ihr wisst, welche ich meine...
Und sie kamen zahlreich! Stark wie tausende und abertausende orkische Horden stiegen sie auf Azeroth hinab, eine Angriffswelle um die andere im Zuge gigantischer Gemetzel in die Schlacht werfend. Mit der Abwehr der Angreifer im Alleingang gänzlich überfordert waren die Nachtelfen auf die Hilfe der Drachen, als Verbündete im gemeinsamen Ziel die Magiereserven der Welt zu schützen, angewiesen. Eine goldene Scheibe, Dämonenseele genannt, wurde erschaffen und mit der Lebensenergie und Macht der Drachen versehen. Mit dieser gelang es die Dämonen von dem Antlitz der Welt zu verbannen. Doch sie hatten tiefe Narben gerissen: Viele Drachen und Nachtelfen waren zugrundegegangen. Man stelle sich vor wie groß die Furcht vor dem Tod für ein Wesen sein mag, dem die Ewigkeit gehört. Nicht verwunderlich ist daher der Beschluss der Nachtelfen für immer der Magie abzuschwören und sich dem Rest der Welt auf den Gipfeln des heiligen Bergs Hyjal lebend zu verwahren.
Die Drachen hingegen wurden weiterhin erschüttert, nun aber von dem Betrug des Deathwing, der es geschickt vermieden hatte seine Energie in die Dämonenseele zu legen. Dadurch waren alle Drachen bis auf ihn selbst gegenüber diesem Artefakt äußerst verwundbar, was zur Vernichtung einer großen Zahl von ihnen führte. Doch ein Bündnis aus sämtlichen verbliebenen Drachen konnte einen Bannspruch weben, der Deathwing davon abhielt die Dämonenseele jemals wieder zu verwenden. Zu einem Ende des Drachenkrieges führte das jedoch noch nicht.
Die Ankunft der sterblichen Rassen
Bald darauf erschienen Sterbliche auf der Welt, die anders als Drachen und Nachtelfen über stark verkürzte Lebensspannen verfügten und sich gar seltsame Namen gaben. Zwerge, Trolle, Tauren, Gnome und Menschen. Unterdessen spaltete sich eine kleine Gruppe von Nachtelfen ab, die sich weigerte der Magie zu entsagen, und ging in das Exil. Sie gründeten im Osten das Königreich Quel'Thala und nannten sich fortan Hochelfen. Langsam wandelten sie sich in Sterbliche, wobei sie ihre überdurschnittliche Langlebigkeit jedoch beibehielten.
Der Friede zwischen den Rassen währte nicht lange, denn schon seit ihrer Ankunft wurden die Hochelfen unentwegt von marodierenden Trollbanden belagert. Wenig später brach in großem Maßstab Krieg zwischen den beiden Rassen aus, während die Menschen sich nach und nach ausbreiteten. Das Königreich Arathor wurde schließlich gegründet.
Nach 3300 Jahren langanhaltender Kampfhandlungen waren die Hochelfen am Rande der Niederlage. Schon lange hatte sich das Kriegsglück zugunsten der Trolle entwickelt. Aus diesem Grunde suchten sie die Hilfe der Menschen des Königreichs Arathor. Dafür sollten sie in der Kunst unterrichtet werden, um sie ebenfalls für sich nutzen zu können. Tatsächlich gelang es den Menschen die Trolle bei Lordaeron niederzuschlagen, aber sie gingen im folgenden zu leichtfertig mit ihrem Geschenk um. So gelang es einigen Agenten der Brennenden Legion in Azeroth einzudringen. Arathor zerfiel derweil in die sieben Königreiche Azeroth, Lordaeron, Stromgard, Kul Tiras, Gilneas, Dalaran und Alterac aufgrund innerer Zerstrittenheit.
Die Wächter
Den genannten Gefahren wären die Menschen schutzlos ausgeliefert gewesen, wenn es nicht den Orden von Tirisfall gegeben hätte. Dieser wurde gegründet, um die Rassen und die Welt zu schützen. Seine Mitglieder waren sogenannte Wächter, die zu hohem Alter und großer Macht kommen konnten. Diese wurde an ihre direkten Nachkommen weiterverliehen, was für Kontinuität im geheimen Kampf gegen die Attacken der Brennenden Legion sorgte.
Das Jahr 559
Zu der Zeit als Sargeras voller Gier nach den beträchtlichen Manareserven von Azeroth einen Angriff auf diese friedliche, seit Jahrtausenden vom Orden von Tirisfall behütete Welt anführte stellte sich die damalige Wächterin Aegwyn ihm tapfer entgegen und ein zähes Ringen begann. Bald darauf war Sargeras bezwungen und in der nördlichen See begraben, wo er für die nächsten 800 Jahre bleiben sollte. Nichtsdestotrotz gelang es ihm mit letzter Kraft seinen bösartigen Geist mit dem von Aegwyns ungeborenem Kind zu verknüpfen.
Der Frieden des Königreichs von Azeroth blieb bewahrt, ein Königreich, das einem Paradies glich. Die Ritter von Stormwind und die Priester der Northshire Abtei dienten den Untertanen des Königs ehrenvoll und gerecht. Doch dann nahm das Unheil seinen Lauf...
Aegwyn war darauf angewiesen ihr Amt als Wächter an einen Nachkommen weiterzugeben und so wählte sie Nielas Aran als Vater aus. Im Herbst das Jahres 559 wurde daraufhin Medivh geboren, der sowohl das Wissen als auch die Macht Aegwyns erhielt auf dass diese, sobald er bereit dafür sei, freigesetzt würden. Es kam anders. Am Abend seines dreizehnten Geburtstages entfesselten sich die unfassbaren und für seinen Körper noch zu gewaltigen Kräfte. Sie versetzten ihm einen psychischen Schock, der so schlimm war, dass ihn nur noch die Priester in Northshire beruhigen konnten. Mehr als 5 Jahre lang blieb er in diesem Zustand.
Im Alter von 18 Jahren erwachte er wieder und wurde nicht länger von seinen Kräften beherrscht, sondern beherrschte sie. Aber er schien verändert. So als ob seine Seele eine Wanderung ohne Wiederkehr durchgemacht hätte, denn nie wieder würde er der selbe sein.
Warcraft 1
Medivhs Wandlung
Während sich Medivh im folgenden der schwarzen Magie und Nekromantie hingab, suchte die Brennende Legion einen Weg doch noch siegreich hervorzugehen. Der Wille zur Verheerung und Vernichtung war ungebrochen. Von Azeroth verbannt und bar ihres Anführers gestaltete sich dies jedoch schwierig, bis ein teuflischer Plan ersonnen wurde: Eine komplette Rasse sollte korrumpiert und durch Manipulation zu einer Invasion auf Azeroth angestachelt werden. Das würde Verwirrung stiften und damit den Weg für eine Rückkehr der Legion bereiten.
Dieses zynische Schicksal traf niemand anderen als die Ork, welche die Welt von Draenor bewohnten. Sie lebten in einer stabilen von Ehre geleiteten Gesellschaft mit einem Pantheismus, der besonders die Stellung der Schamanen hervorhob. Der Fluch änderte dies schlagartig. Die Ork wurden zu blutrünstigen Bestien und ihre Führer, die Schamanen, begannen schwarze Magie zu praktizieren und nannten sich nur noch Warlocks während die einzelnen Clans sich zu einer einzigen, großen Horde zu vereinen entschlossen, die nichts aufhalten zu können schien.
Nun machte sich Kil´jaeden, treuer Lakai und Lehrling des Sargeras, ans Werk. Er kontaktierte den Warlock Gul´dan und verhalf ihm zu außerordentlicher Macht. Dies befähigte ihn die Zwischenwelt anzuzapfen, die Geister der Toten anzurufen und ihnen Geheimnisse zu entlocken. Als einzige Gegenleistung verlangte der Dämon Loyalität und Ergebenheit. Derweil wütete die Horde in Draenor, alles Leben in kürzester Zeit vernichtend. Als einziges verblieben die orkischen Clans, die ohne äußere Feinde ihren Blutdurst nur durch innere Fehden und Bluttaten befriedigen konnten. Da jeder Versuch die Macht an sich zu reißen unweigerlich zur Ermordung durch Rivalen führte, sah Gul´dan hier seine Chance und gründete das Schattenkonzil, welches die mächtigsten Ork vereinte und die inneren Angelegenheiten der Horde leitete. Mit vereinten Kräften brachten sie so etwas wie Ordnung in das Chaos der Horde und milderten seine Kampfeslust, nicht zuletzt indem sie einen Weg aus dem Gefängnis namens Draenor in Aussicht stellten.
Ein Glücksfall schien daher, dass gerade zu dieser Zeit eine seltsame Präsenz viele Warlocks der Horde berührte. Auch über Kil´jaden legte sie sich und von Gul´dan aufgesucht gestand er ihm noch niemals einer solch großen Macht begegnet zu sein. Gul´dan erforschte weiter die Zwischenwelt immer auf der Suche nach der Quelle dieser Macht und eines Tages traf er sie. Zunächst starr vor Angst, dann zögerlich begann er eine Unterhaltung mit der unbekannten Lebensform. Sie teilte ihm mit, dass sie unter dem Namen Medivh bekannt und ein Zauberer auf einer weit entfernen Welt sei. Gul´dan spürte, dass er, obwohl unglaublich machtvoll, nicht im Vollbesitz seiner Kräfte war.
Während ihrer Kontakte lernte Medivh viel über die Ork und bald suchte er Gul´dan und die anderen Warlocks in ihren Träumen heim. Zumindest musste ihnen das so erscheinen, denn er übermittelte Bilder von seiner Welt, von fruchtbarem Land und stolzen Menschen. Diese waren darüber sehr aufgeregt, sahen sie doch wieder ein Ziel vor Augen, das es zu vernichten galt. Jedoch mangelte es an einem Portal, das die beiden Welten verband und so blieb Azeroth noch verschont bis Medivh einen Spalt erschuf durch den der Übertritt zwischen den Welten möglich war. Dieser wurde ausgeweitet und war schließlich groß genug für ein vollwertiges Portal.
Invasion der Horde
Und so öffnete sich das Dimensionstor, das einen nicht enden wollenden Strom an furchteinflößenden Orkkriegern in unsere Welt entlassen sollte. Man zählte das Jahr 583 als sie über das Volk ohne Vorwarnung hereinbrachen, die einen mit Axt und Speer bewaffnet und meisterlich vertraut, die anderen auf riesigen, dunklen Wölfen reitend, trotz ihrer schieren Gewalt aber nur als Begleitschutz für die weit verheerenderen schwarzen Magier dienend. Es schien nicht zu verwundern, dass sie uns Menschen für eher schwach hielten und bald übermütig einen Angriff auf Stormwind planten, die Hauptstadt des Königreichs von Azeroth.
Wie Wellen auf einen Felshang brandeten die Ork an die Mauern der Burg. König Wrynn hatte bereits seine Frau Varia und seinen Sohn Llane in die Nortshire Abtei gerettet. Doch die Attacke wurde zu einem schwarzen Tag für die Horde. Obwohl sie zunächst schnelle Vorstöße machen konten wurden sie bald von den menschlichen Kämpfern zurückgedrängt bis hin zu den Toren. Noch in der Flucht wurden sie von Rittern verfolgt und vom Pferderücken aus niedergepflügt. Dem ungeordneten Angriff der Ork wurden taktische Manöver der menschlichen Fußsoldaten entgegengehalten. Die Niederlage wurde schließlich so vernichtend, dass die Ork vollends ins Chaos stürzten und bis zu ihrem Außenposten bei dem dunklen Portal zurückgedrängt werden konnten. Die Anführer des Angriffs, Cho´gall und Killrogg Deadeye gerieten in Streit und wiesen sich gegenseitig die Schuld zu. Die Spaltung in zwei Fraktionen drohte und wieder einmal ergriff Gul´dan die Gelegenheit seine Macht ein weiteres Mal zu festigen, indem er eine leicht manipulierbaren Anführer einsetzte. Blackhand der Zerstörer vom Blackrock Clan wurde auf den Thron gehievt und Bestechung, seine eigene Macht und die des schwarzen Konzils sicherten Gul´dan die absolute Kontrolle. Bald war die Ordnung wiederhergestellt und die Horde ein weiteres Mal vereint.
In den Reihen der Menschen indes stieg Llane auf den Thron von Azeroth. In seinem neuen Amt fand er schnell heraus, dass Ork unvernünftige Wesen von Grausamkeit und Sadismus sind für die ihre Blutlust an erster Stelle steht. Dabei mangelte es ihnen jedoch an Organisationstalent und Sinn für Strategie. Dies ausnutzend gelang es jahrelang die Ork in Schach zu halten. Der Ursprung der Kreaturen blieb jedoch lange Zeit verborgen. Im zehnten Jahr seiner Herrschaft besuchte ihn schließlich Aegwyn, die darum bat Medivh zu töten bevor er zu machtvoll werde. Schon lange hatte sie die Machenschaften ihres Sohnes argwöhnisch beäugt und hielt ihn für von dämonischen Kräften korrumpiert. Schließlich stellte sie ihren Sohn selbst, doch da sie all ihre Kraft bereits auf ihn transferiert hatte, waren ihre Aussichten schlecht und tatsächlich wurde sie besiegt und verbannt.
Einige Ork innerhalb der Horde wehrten sich erbittert gegen die heimliche Machtübernahme des Gul´dan. Durotan, der Anführer des Frostwolf Clans ging offen gegen die Warlocks vor. Er bemerkte als erster, dass sie und alle anderen Ork unter dämonischem Einfluss standen. Daraufhin wurde er mitsamt allen, die er hatte überzeugen können, ins Exil getrieben. Sie ließen sich in den Bergen von Alterac nieder und fanden schnell zu ihren alten Wurzeln zurück. Und obwohl es den sicheren Tod bedeutete ließ sich Durotan nicht von seinem Vorhaben abbringen auch die anderen Anführer von der Schuld Gul´dans zu überzeugen. Ogrim Doomhammer vom Thunderlord Clans war schnell gewonnen, doch Dorotan wurde schon bald darauf brutal ermordet. Sein Sohn Thrall wurde im Schnee zum Sterben liegen gelassen, was auch passiert wäre, wenn da nicht ein Mensch namens Blackmoore gewesen wäre, der ihn fand und auf seine Festung mitnahm.
Der Fall von Azeroth
Kurz nach der Machtübernahme von Blackhand kontaktierte Medivh ein weiteres Mal Gul´dan. Medivh wies ihn zur Zerstörung der einzigen Macht an, die ihn von der weiteren Mehrung der seinigen abhielt: Azeroth. Doch Gul´dan mißachtete seine Befehle. Keine Macht und kein Lebewesen sollte seinen Willen kontrollieren. Doch so schnell dieses Prinzip formuliert war, so schnell wurde es wieder verworfen. Medivh stellte ihm die Lagebeschreibung des Grabes von Sargeras in Aussicht, den Aegewyn vor langer Zeit besiegt hatte. Gul´dan vergaß nicht, dass er Kil´jaeden verpflichtet war und willigte daher ein im Gegenzug die Wünsche des dunklen Zauberers zu erfüllen.
In den folgenden Jahren festigte die Horde zunächst ihre Position in Azeroth um die Schmach von Stormwind nicht wiederkehren zu lassen. Nach einigen siegreichen Schlachten gelang es König Llane zu ermorden. Ein großer Rückschlag für die menschliche Rasse. Aber auch für Mediv und Gul´dan verlief das Geschehen alles andere als vorteilhaft. Lothar und Khadgar, sein bester Freund und sein eigener Lehrling, stürmten den Turm und metzelten ihn nieder. Gul´dan, dessen nahenden Tod spürend, drang in seinen Geist ein um die Lage des Grabes zu erfahren. Er brachte sie tatsächlich in Erfahrung doch der Tod machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Medivh schwand dahin und Gul´dans Geist blieb einige Zeit gefangen. Sein Körper verweilte ihn Trance.
Nun war es an Ogrim Doomhammer eine sich bietende Gelegenheit zu nutzen. Er richtete ein Massaker unter Blackhand und seinen Gefolgsleuten an und übernahm die Macht. Von nun an führte er die Horde von Sieg zu Sieg und brachte den Menschen von Azeroth schwere Niederlagen bei, wodurch nacheinander Nortshire Abbey, Goldshire und Moonbrook fielen.
Als Gul´dan schließlich wieder erwachte stand er vor großen Schwierigkeiten. Sein Handlanger war tot, Ogrim hatte die Macht an sich gerissen und zu allem Überfluss durschaute er nun auch was die Horde im innersten zusammenhält. Er marschierte auf den Sitz des Schattenkonzils zu und nach einem kurzen Kampf waren sämtliche Warlocks gefangen und exekutiert. Gul´dan jedoch wurde verschont und vor den Kriegsherrn geführt. Aufgrund der starken Belastung durch den langen Schlaf war er den Befragungen ausgeliefert und verriet die Geheimnisse des Schattenkonzils. Gul´dan wurde zwangsweise ein Verbündeter von Ogrim, doch im geheimen schwor er bittere Rache.
Warcraft 2
Die Allianz
Die Überlebenden von Azeroth flohen über das Meer nach Lordaeron. Dort schmiedeten sie ein Bündnis mit König Terenas, dem auch die anderen fünf menschlichen Nationen beitraten. Diese Allianz schien mächtig genug die unvermeidliche Invasion zurückzuschlagen. Doch sie wurden betrogen, denn Peronolde von Alterac traf ein Geheimabkommen mit der Horde über den Untergang der anderen Nationen.
Sechs Jahre später war die orkische Armada fertiggestellt und überquerte die Große See hin zu den nördlichen Königreichen. Die Ork machten auch Anstalten Hillsbrad anzugreifen und so traten die Hochelfen ebenfalls der Allianz bei, nachdem die Menschen
eine eingekesselte Abteilung von Elfenbogenschützen befreit hatte. Nun wollten auch die Zwerge nicht mehr danebenstehen und zusehen wie ihre Welt zugrunde geht. Mit vereinten Kräften gelang es der Allianz sich perfekt zu ergänzen. Denn jede der Rassen hatte auf ihren Gebieten große Fortschritte gemacht. Die Elfen in der Magie und die Zwerge in der Technologie.
Doch auch die Feinde schliefen nicht. Die mit den Elfen ewig verfeindeten Trolle schlugen sich auf die Seite der Ork und die Goblins steuerten ihre innovativen Erfindungen bei. Für ein gehöriges Maß an Körperkraft sorgten die Oger von Draenor. Mit Hilfe der aufgefundenen Dämonenseele konnte auch die Drachenkönigin Alexstrasza gefangen werden. Ihre Kinder wurden die fliegenden Streitmächte der Horde.
Während die Ork durch eine Reihe von Siegen auf See aus Lordaeron verdrängt wurden, drohte dem Elfenkönigreich Gefahr. Der Horde gelang es nämlich in einer meisterlichen Operation die Versorgungslinien zwischen den Elfen und den Menschen zu durchtrennen. Von da an war der Fall von Stratholm unausweichlich. Sämtliche Raffinerien und Ölplattformen wurden zerstört, wodurch die Allianz ihrer primären Ölquelle beraubt wurde. Nur wenige konnten noch Widerstand leisten und so fiel auch Quel´Thalas.
Während Doomhammer beschäftigt war ging Gul´dan vom Stormweaver Clan auf die Suche nach dem Grab des Sageras. Mit der Hilfe von Cho´gall vom Twilight´s Hammer Clan fand er es schließlich. An dieser Stelle ließ er eine Insel aufsteigen und legte so das Grab trocken. Nun konnte er den Herrscher der Brennenden Legion endlich befreien! Als Ogrim jedoch von dem Verrat erfuhr ließ er Gul´dan samt den beiden Clans Stormweaver und Twilight´s Hammer auslöschen.
Der Gegenschlag
Es war zu dieser Zeit als das Kriegsglück sich wandelte. Die Allianz begann mit der Hilfe heiliger Paladine große Teile des besetzten Quel´Thalas zurückzuerobern. Die Ritter von Silver Hand kümmerten sich um die orkische Plage im ganzen Land und bald war Quel´Thalas wieder in der Hand der Allianz wenn auch zu einem hohen Preis, denn der Großteil des Elfenkönigreichs war zerstört und für immer verloren.
Nun aber trat das Geheimabkommen zwischen Perenolde von Alterac und der Horde in Kraft. Er hinterging die Allianz. Agenten von Alterac lösten Rebellionen überall in den Ländereien der Allianz aus. Die Schiffe von Alterac versuchten sogar den Führer der Paladine, Uther Lightbringer, zu ermorden als er nach Caer Darrow reiste. Als dies König Terenas zugetragen wurde bereitete er unverzüglich einen Angriff auf die Hauptstadt von Alterac vor. Schon nach kurzem war die Stadt und das ganze Königreich besetzt. Diese neuerliche Katastrophe zwang die Horde über das Meer einen Rückzug nach Azeroth anzutreten. Der Großteil der Flotte wurde jedoch auf der Flucht versenkt. Zum einen in mehreren Seeschlachten mit Schiffen der Allianz und zum anderen mit Unterseebooten der Gnome. Einigen gelang aber die Flucht in die nördlichen Gebiete von Azeroth. Der Horde war ein schrecklicher Hieb beigebracht worden und es schien als ob sie nie wieder würde aufstehen können.
Ein letzter Kreuzzug wurde vorbereitet um die orkische Gefahr ein für allemal vom Angesicht der Erde zu wischen. Das Angebot nach diesem langen und so sinnlos scheinenden Krieg einen Friedensvertrag mit den Ork zu schließen erwies sich als Falle und Lothar kam auf grausame Art um. Er beging den schicksalsschweren Fehler ihnen ohne ausreichende Vorsichtsmaßnahmen entgegenzutreten. Von Zorn erfüllt über den feigen Mord wuchs die Allian über sich hinaus und zerstörte das Hauptquartier der Ork: Die Zitadelle Blackrock Spire. Nur die Zerstörung des dunklen Portals fehlte noch zum endgültigen Sieg. Khadgar, der mächstige der Magier von Dalaran, wendete seine ganze Macht auf um das Tor für immer zu versiegeln. Oder zumindest glaubte er das getan zu haben, denn ein unheilverkündend leuchtender Riß blieb zurück.
Die Rückkehr der Ork (Expansion Set)
In einer Sommernacht im Jahre 606 kehrte der rechtzeitig geflohene Orkclan unter Kilrogg Deadeye zurück und begann in Azeroth zu wüten. Die Allianz siegte ein weiteres Mal und fasste den einzig richtigen Entschluss, das Tor von der anderen Seite aus zu zerstören. Dazu wählte sie ihre besten Krieger aus, wohlwissend, dass eine Rückkehr nicht möglich sein würde. Die Reste der Orkarmee konnten entweder in unwegsames Gelände fliehen oder wurden versklavt.
WarCraft 3
Die Revolte von Thrall (ehem. Warcraft Adventures)
Nicht länger gefürchtet und weit entfernt von ihrer einstigen Wildheit vegetierten sie noch viele Jahre nach der Versiegelung des Dunklen Portals vor sich hin, nicht ahnend wie sich ihr weiteres Schicksal noch entwickeln würde. Ein junger Ork namens Thrall nämlich war von Menschen geraubt und aufgezogen worden. Die Denkweise der Menschen vermischt mit dem wilden Wesen der Ork ergab eine eigentümliche und überlegene Mischung, die ihn zur Flucht von seinen Herren befähigte.
Er fand die unter unsäglichen Bedingungen hausenden Ork in der Wildnis und in den Wäldern, wo sie sich vor den Menschen versteckten. Ein halbes Jahrhundert zählte man bereits seit deren Niederlage als Thrall sich daran machte die Horde unter seiner Führung neu aufleben zu lassen. Zudem fanden sie zurück zu ihrer schamanistischen Kultur und hatten damit wieder eine mächtige Waffe in der Hand, die Thrall bei seinem Schwur die Ork zu alter Größe zurückzuführen behilflich sein würde.
Die neue Bedrohung
Die früher durch die Aggression der Horde zusammengehaltene Allianz der Völker von Azeroth aber ist durch ihr Fehlen zunehmend zerstritten. So mag es nicht verwundern, dass in der Frage der Ork Revolte kein Beschluss zustande kommt und die weit größere Gefahr im nördlichen Königreich Lordaeron sogar vollständig übersehen und unterschätzt wird.
In dieser Frage vermochte selbst die Warnung eines mysteriösen Propheten nicht viel auszurichten, der in einem dramtischen Auftritt die Ratsversammlung mit seinem Besuch beehrte. Dort nämlich wütet eine seltsame Art von Pest, die - wie ich argwöhne - magischen Ursprungs sein könnte. Unsere gesamte Welt schwebt in höchster Gefahr! Daher genug der Worte: Auf in den Kampf, edler Held!
Epilog
Der gefallene Paladin
So kam es also, dass der Erzmagier Antonidas mich zusammen mit Magierlehrling Jaina Proudmoore und Prinz Arthas, Sohn von König Terenas, zu Ermittlungen nach Norden entsandte. Schnell trafen wir auf den Totenbeschwörer Kel'Thuzad, der Schreckenslord Mel'Ghanis als seinen Auftraggeber preisgab. Durch verseuchtes Getreide war die mysteriöse Krankheit ausgelöst worden, welche die Bevölkerung in Zombies verwandelte.

Von rasender Wut getrieben beschloss Prinz Arthas die infizierten Bewohner von Stromgarde niederzumetzeln noch bevor sie ihre Umwandlung durchmachen würden und kam dadurch ebenso vom rechten Weg wie von Jainas Seite ab. Doch dies war erst der Anfang seiner eigenen Verwandlung in ein von Raserei getriebenes Monster. Er verfolgte Mal'Ghanis weiter nach Northrend und brannte - um sich dem Befehl seines Vaters auf Heimkehr widersetzen zu können - unsere eigenen Schiffe vor meinen Augen nieder! Nun vor die Wahl zwischen Sieg oder Tod gestellt, gelang es Arthas mit unseren Männern das sagenumwobene Schwert "Frostmourne" unter Opferung seines treusten Gefährten zu erobern und Mal'Thanis zu vernichten. Im Freudentaumel befand er, als Sieger wähnte er sich. Und doch war es der Dunkle Lord der Toten selbst, der ihn zu all diesen Taten getrieben und zu seinem Adepten auserkoren hatte. Vom Geflüster des Lords getrieben, das ihn durch die verfluchte Klinge erreichte, verlor er bald den Verstand und wurde zu einem gefallenen Paladin, einem Todesritter.
Die Invasion naht
Bald darauf barg er die Überreste von Kel'Thuzad, der sich für den Plan des Lords bereitwillig geopfert hatte. Nun aber stand dessen Wiederbelebung an. Für den Transport der vewesenden Fracht wurde die Urne des Königs Terenas geraubt und die königlichen Überreste entweiht! Arthas kämpfte sich durch Quel'Thalas in Richtung SilverMoon, die Hauptstadt der Hochelfen, vor. Wenig später lag sie in Schutt und Asche, Kel'Thuzad hingegen wurde durch das magische Wasser des Mondbrunnens wiederbelebt. Nächstes Ziel war das Dämonentor, das die einzige Möglichkeit bot, der Brennenden Legion Zutritt zu verschaffen. Dieses jedoch wurde von den bei der Legion in Ungnade gefallenen Blackrock Orcs bewacht, die nach langer Schlacht jedoch kein Hindernis mehr darstellten. Fehlte nur noch das Zauberbuch das letzten Wächters Medivh, das die Beschwörung von Lord Archimonde, einem der Obersten der Legion, erlauben würde und von den Magiern in Dalaran bewacht wurde. Die Eroberung gelang zu unserem Leidweisen und so gelangte Archimonde nach 10 000 Jahren wieder zurück auf diese Welt. Die Kontrolle über die Plage übertrug er sogleich dem gelangweilten Tichondrius, dessen Tod nunmehr das Bestreben des neiderfüllten Arthas und seiner Herren war.
Die Grünhaute landeten inzwischen schiffbrüchig an den Küsten von Kalimdor. Nach einigen Gefechten trafen sie auf ein Dorf der Tauren, die für die Waffenbruderschaft gegen die angreifende Zentaurenarmee zu treuen Gefährten wurden. So begann ihr Marsch nach Norden in Richtung des Orakels, das Thrall als Ziel vorgegeben war. Derweil beargwöhnten die Führer der Brennenden Legion jeden Schritt der Ork in dem Verlangen sie für ihr Versagen zur Rechenschaft zu ziehen. Darunter auch Mannoroth, der sie einst korrumpiert hatte. Als Schwachpunkt offenbarte sich der Clanführer Grom Hellscream, der den direkten Befehl von Thrall mißachtete und die Menschen in einem Kampfrausch "als ob Dämonen anwesend wären" angriff. Zur Strafe zum Ressourcen sammeln verdammt, war Grom von Thrall isoliert und damit für die Legion angreifbar. Mit dem Wasser eines von Mannoroth verseuchten Brunnens wurden er und seine Truppen erneut versklavt und zur Ermordung von Cenarius, dem schützenden Halbgott der Nachtelfen und Herren der Wälder, eingesetzt. Damit war der Weg zur Invasion der Brennenden Legion frei.
Freiheit für die Horde
Vom Propheten erneut aufgesucht wurden daraufhin Jaina Proudmoore und Thrall zu Verbündeten im Kampf gegen die Legion und um Groms Seele. Nach langer Schlacht gelang es ihnen, Grom in einen Seelenstein zu sperren und vom Bösen zu reinigen. Darauf gestand er, bereits die erste Korrumpierung der Ork mit fester Absicht und voller Kenntnis der Konsequenz herbeigeführt zu haben. Nun, in der Schlacht mit Mannoroth in einer einsamen Schlucht, war es an ihm die auf ihn geladene Schuld wieder abzutragen. Im Kampfverlauf wurde Thrall gegen die Wand der Schlucht geschleudert und damit bewusstlos. Grom hingegen gelang es mit letzter Kraft und um den Preis seines Lebens, Mannoroth ein für allemal zu besiegen.
Auf der Suche nach den übrigen Kohorten der Legion drangen die Menschen und Ork mit vereinter Anstrengung in die Wälder von Ashenvale im Nachtelfenreich ein. Dabei war ihnen ein weiteres Mal die Plage gefolgt und richtete erheblichen Schaden an. All dies mißfiel den Nachtelfen, die nach dem Sieg über die erste Invasion der Legion die Isolation gesucht hatten. Ihre Anführerin, Tyrande Whisperwind, beschloss daraufhin die schlafenden Druiden ein weiteres Mal in der Stunde der höchsten Not zu retten. Dies gelang mit Hilfe des Horns des Halbgottes auf der sagenumwobenen Mondinsel und von nun an bot Furion Stormwind seine wertvolle Hilfe an, mit der im folgenden auch die übrigen Klauen- und Krallendruiden geweckt werden konnten. Darunter auch Illidan, der Verräter, der für seine Sünden eigentlich für alle Zeit in Ketten gelegt werden sollte. Tyrande jedoch glaubte an seine Nützlich- und Wandlungsfähigkeit. Sie sollte sich täuschen. Bei einem kämpferischen Aufeinandertreffen mit Arthas ließ er sich davon zu überzeugen, ein Artefakt von dunkelster Magie an sich zu nehmen. Dies gelang ebenso wie die Zerstörung eines der Dämonentore. Nun angefüllt mit unglaublicher Macht, wurde er - wie bereits Arthas - nur wieder zum Handlanger des Lords und tötete Tichondrius. Erschrocken über dessen Tat, wurde er von Furion ein weiteres Mal verbannt.
Die letzte Schlacht am Weltenbaum und die Rückkehr des Wächters
Am Vorabend des letzten Kampfes auf Mount Hyjal, auf dessen Gipfel - wie jedes Kind weiß - der Weltenbaum wächst, gab sich nun auch der Prophet den Anwesenden, darunter Jaina, Thrall, Tyrande und Furion, zu erkennen: Es war niemand anderes als der auferstandene Medivh selbst, der einst die Ork in diese Welt gelassen hatte und nun geläutert die Invasion der Legion zu verhindern suchte. Das Herannahen von Lord Archimonde führte zu einem verzweifelten Entschluss: Die vom Weltenbaum abgezapfte Energie, die den Nachtelfen Unsterblichkeit und Macht über die Natur verlieh, sollte ihm zurückgegeben und damit Archimonde eine Falle gestellt werden, die zu dessen Vernichtung führen würde. Mit vereinter Kraft gelang es Archimonde lange genug vom Gipfel fernzuhalten bis die Vorbereitungen abgeschlossen waren. Archimonde ging der Vernichtung entgegen und merkte in seiner Selbstzufriedenheit erst was geschah als es schon längst zu spät war! Die Brennende Legion war geschlagen! Tatsächlich....?
